Außen hui … – das Cover

(Innen ist’s natürlich auch ‚hui‘! – Seltsames Wort übrigens, soll lautmalerisch einen Windstoß darstellen.)

Gelegentlich werde ich nach meinen Buchcovern gefragt. Wie so oft gibt es keine einheitliche Antwort für alle, deshalb heute also eine detaillierte Einsicht. Immerhin ist das Cover ein wichtiger Bestandteil der Buchwerdung. 🙂

Alle meine Bücher, die in regulären Verlagen erscheinen, haben Cover erhalten, die der Verlag ausgearbeitet hat. Meist haben die Verlage dafür spezielle Leute oder sie arbeiten mit Grafikern zusammen, die eigens etwas fürs Buch entwerfen, wie bei Das Geheimnis des goldenen Reiters. Diese Cover bekomme ich schon recht früh vorgelegt, während des Lektorats ungefähr, manchmal auch früher. Bei Der Duft von Weihnachten gab es das Cover schon, bevor ich auch nur eine Zeile geschrieben hatte, allerdings war es noch nicht öffentlich. Erst jetzt kann man es in seiner ganzen Pracht begutachten (und sich schon mal aufs Fest freuen ;-)) Der Verlag fragt normalerweise, wie dem Autoren das Cover gefällt, und der Autor kann Verbesserungswünsche oder auch eigene Vorschläge äußern. Bei Tödliche Häppchen gab es beispielsweise mehrere Entwürfe, bis wir uns am Ende auf den mit den blutigen Spargeln einigen konnten – in diesem Fall waren allerdings auch mehr Leute als sonst am Entscheidungsprozess beteiligt.

Verlage wie BoD oder amazon (oder auch KDP – steht für Kindle Desktop Publishing) bieten zwei Möglichkeiten für das Wunschcover. Entweder gestalte ich es als Autor komplett selbst oder ich benutze eine Vorlage des Verlags. Bei Odenwälder Bauernopfer z.B. habe ich eine Vorlage von BoD benutzt, sie aber mit einem eigenen Foto ergänzt. Inspektor Finch rettet Weihnachten ist komplett mit Vorlagen von amazon gestaltet. Die beiden letzten Bände der Penelope-Plank-Reihe, Der Mörder ist manchmal der Gärtner und Mörderisch glänzet der Wald hat mein Mann mit einem speziellen Computerprogramm hergestellt, genau wie das Cover von Mannheimer Blut. Diese drei Bücher sind bei BoD erschienen, allerdings ist es nicht ganz einfach, ein Cover komplett selbst herzustellen (obwohl es toll ist, dass es diese Möglichkeit gibt). Die endgültige Fertigstellung ist erst möglich, wenn man im Laufe des Veröffentlichungsvorgangs bei BoD festgelegt hat, in welchem Format das Buch erscheinen soll und den Textteil hochgeladen hat, denn erst dann erhält man die Maße, die die Grafikdatei haben muss. Selbst das ist noch heikel, denn es kann vorkommen, dass am Ende trotzdem die Ränder nicht ganz stimmen (was man leider erst beim fertig gedruckten Buch sieht). So hatten wir bei Mannheimer Blut mit verschiedenen Graustufen zu kämpfen, die plötzlich auf dem Umschlag auftauchten.

Einige Cover habe ich selbst zusammengestellt. Die eBook-Version von Tote Pfarrer reden nicht entstand aus einem Foto, das ich bearbeitet habe. Das Foto stammt aus einer katholischen Kirche in einem kleinen österreichischen Dorf; ich habe es etwas verfremdet und mit einer Blutspur verziert. Supergirl – Mit 13 voll ins Chaos habe ich ebenfalls selbst gemacht. Ursprünglich hatte ich überlegt, eine Grafikerin damit zu beauftragen; dazu kam es dann wegen technischer Probleme nicht und ich musste mir selbst etwas überlegen. Es ist grundsätzlich schwierig, ein Cover zu bekommen, wenn man nicht gerade selbst zeichnerisch begnadet ist oder am PC tolle Bilder fabrizieren kann. Man kann natürlich Profis beauftragen, aber dann muss man mit mindestens ein paar hundert Euro rechnen. So werde ich denn ab und zu selbst tätig und bemühe mich, obwohl ich das Grafische nicht unbedingt für eine meiner Stärken halte. Meine eigenen Werke verzieren bisher lediglich eBooks, da kommt es nicht so sehr darauf an – sage ich zwar, aber natürlich muss man auch dem Cover eines eBooks genügend Aufmerksamkeit und Qualität zugestehen, wenn man möchte, dass sich jemand für das Buch interessiert. Es ist – wie so oft – ein Abwägen zwischen dem, was man möchte, was möglich ist, dem, was das Buch vermutlich einbringt, und dem, was man ausgeben kann.

Ebenfalls selbst produziert habe ich die Cover von Eine Ranch für Melody und Ein Sommer in Montana. Ein Sonderfall ist (bisher) Der Tod braucht keine Sporen. Dieses Cover wurde von Henry-Sebastian Damaschke von Sheep Black entworfen. Ich plane eine erneute Zusammenarbeit mit ihm für den zweiten Teil von Supergirl (der hoffentlich noch dieses Jahr erscheint).

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